Der schlichte Dienstwagen rollt langsam durch die kopfsteingepflasterten Straßen von Pazar. Die kleine Stadt im Oblast Muratovac wirkt an diesem Tag ruhig, fast verschlafen. Vor dem unscheinbaren Haus mit dem blassgrünen Tor bleibt das Fahrzeug stehen. Mehmedbašić steigt aus – ohne Eskorte, ohne Begleitung, nur mit einem Mantel über dem Arm.

[Pazar] Haus Mehmedbašić
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Einige Wochen nach Vedads Rückzug bleibt der Tagesablauf unverändert, was Esma zunehmend stört. Er verbringt die Tage lesend und schweigend, sucht Anerkennung, die sie nur mit Distanz erwidert. Er klammert sich an vergangene Entscheidungen, als müsse die Vergangenheit seine Gegenwart rechtfertigen. Doch seine Zeit ist vorbei. Esma nimmt nun regelmäßig an Parteiveranstaltungen im Oblast teil, zuerst still, dann mit kurzen Wortmeldungen. Ihre Ideen zu Verwaltungsreform und Basisdemokratie finden erste Zuhörer.
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