Schreiben aus der Futunischen Hegemonie

Vedad Mehmedbašić

Wasiran ak-Tir-an

Zhanim al-banani

Hathar-af-Futuna

Ehrbarer Vedad Mehmedbašić

ich habe Ihr Schreiben mit Interesse gelesen. Sehr gerne würde ich Sie zu einem weiteren Gespräch empfangen wollen. Ich komme jedoch nicht umhin, darauf hinzuweisen, dass ein Besuch der Heiligen Stadt Mehita für Außenstehende aus religiösen Gründen nicht in Frage kommt. Wir bedanken uns dennoch für Ihr Interesse.

Natürlich ist es weiterhin möglich, den Regierungsitz, die Heilige Stadt Timor, oder die Räumlichkeiten des Wesirats für Äußeres in Mashin zu besuchen. An beidem dieser Orte wird es möglich sein, die Themen anzusprechen, die Ihnen vorschweben. Ein Besuch in Timor bietet zudem die Möglichkeit, mit Großwesir Jaavid Gried zusammenzutreffen, falls Bedarf besteht. Der Großwesir hat sich wohlwollend gegenüber einem solchen Austrausch positioniert, kann es aber natürlich verstehen, wenn Sie vorziehen, die Ebene der Gespräche nicht zu wechseln.

Mit dem Segen der Götter

Zhanim al-banabi

Wasryan ak-Tir-ak

Hathar-af-Futuna

Jasmina Bajramović

Wasiran ak-Tir-an

Zhanim al-banabi

Hathar-af-Futuna

Ehrbare Jasmina Bajramović

die Regierung der Futunischen Hegemonie hat in der internationalen Presse lesen dürfen, dass Ihr Land und wohl auch Ihre Regierung die Situation in Zedarien als essentiell für die Staatsraison Serveraniens ansieht. Diese Aussagen haben zu einigen Fragen bei uns geführt, weswegen ich in mich in dieser Angelegenheit direkt an Sie wende.

Zunächst ist da die räumliche Entfernung. Nun ist Zedarien zwar nicht so weit wie etwa Ladinien von Severanien entfernt, aber es ist wohl kaum eine Gefährdung wie das gerade befriedete Ratelon und liegt zumindest logistisch nicht so einfach in Reichweite Ihres Landes. Entsprechend verwundert diese unmittelbare Betroffenheit durchaus etwas. Gibt es da einen territorialen Anspruch, den die Hegemonie als zumindest Teilhaber einer Seegrenze mit Zedarien nicht sieht?

Dann ist da die sicherheitspolitische Komponente. Nun hat Ihr Land in der Vergangenheit erkennen lassen, dass es kein großer Freund Dreibürgens ist. Zedarien grenzt unmittelbar an das von Dreibürgen gestützte Salem. Egal wie fragwürdig der Anspruch Salems auf Eigenstaatlichkeit sein mag oder gar ihre falsche Vorstellung, die von ihm vertretene Ödlandschaft wäre in irgendeiner Weise ein heiliges Land, so erscheint die Konfrontation dort doch etwas gefährlich. Wie genau kann das Handeln Ihres Landes in einer solch direkten Weise zur Entschärfung des Konfliktes betragen?

Und letztendlich ist es eine ideologische Komponente, die uns stutzen lässt. Zwar kann die Hegemonie mit den westlichen Ideen wie Kommunismus, Sozialismus, Kapitalismus oder gar den abweichenden Vorstellungen von Monarchie und Republik wenig anfangen, mal von der Tatsache abgesehen, dass Markt- und Planwirtschaft unserer Freiwirtschaft deutlich unterlegen sind, aber selbst dem wenig aufmerksamen Beobachter wird auffallen, dass jenseits einer bloßen Absichtserklärung seitens Zedariens dessen Regierungsform so gut wie nichts mit der Severaniens gemein hat. Muss ein Land sich lediglich für dieses "sozialistisch" erklären, um von Severanien egal in welcher Situation unterstützt zu werden?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie in dieser Angelegenheit Aufklärung leisten könnten. Die Hegemonie ist ein wenig in Sorge darüber, dass der bisher in Zedarien gehaltene Konflikt eine internationale Komponente erhalten könnte. In erster Linie erachtet der Großwesir es als innere Angelegenheit Zedariens, in die wir uns nicht einmischen wollen. Auch Dreibürgen war trotz seiner sonstigen Verfehlungen immer klug genug, davon Abstand zu halten. Wir hoffen, dass die Regierung Severaniens dies ähnlich hält. Eine Eskalation wäre Gift für den Welthandel, umso extremer in den Nachwehen des Ratelonkonfliktes.

Mit dem Segen der Götter

Zhanim al-banabi

Wasryan ak-Tir-ak

Hathar-af-Futuna

Jasmina Bajramović

Wasiran ak-Tir-an

Zhanim al-banabi

Hathar-af-Futuna

Ehrbare Jasmina Bajramović

die Regierung der Futunischen Hegemonie ist besorgt über die zunehmende Eskalation der Sprache innerhalb der severanischen Organe. Dies wäre allein Ihre Angelegenheit, so diese Eskalation nicht eine mögliche Intervention in Zedarien nach sich ziehen könnte, also nicht eine innere Sache Ihres Landes ist, sondern eine Region betrifft, die an die Futunische Hegemonie angrenzt und je nach Verortung Khadeshs auch die Futunische Hegemonie beinhaltet.

Die Hegemonialregierung hat bereits vor zwei Jahren die aus dem Altertum stammenden formalen Ansprüche gegenüber Zedarien aufgegeben und selbst kein Interesse an einer Intervention in seinem Nachbarland. Bei aller Freundschaft, die Ihr Land mit Zedarien verbinden mag, sollten Sie sich vor Augen halten, dass sich die Futunische Hegemonie und Zedarien bereits seit Jahrtausenden trotz vornehmlicher Gegnerschaft deutlich besser kennen. Eine Intervention in einem Vielvölkerstaat mit nur begrenzter föderaler Tradition ist etwas deutlich anderes als das notwendige Vorgehen gegenüber Ratelon.

Dies ist ein anderer Punkt, der die Futunische Hegemonie stutzen lässt. Wie will die Bundesregierung Severaniens garantieren, dass sie gleichzeitig alle Verpflichtungen und Anforderungen in Bezug auf Freistein und die Nachkriegsordnung aufrechterhalten kann, während sie sich in einen geographisch und demographisch anspruchsvollen Konflikt mit deutlich marimer Komponente stürzt.

Wäre ein von außen ersichtlicher und berechenbarer Plan erkennbar, wäre Severanien die Kooperation der Hegemonie insofern sicher, dass wir Ihnen Basen, Ausrüstung und Versorgung zur Verfügung stellen würden. Die Situation und der mangelhafte Einblick in das undurchschaubare Beziehungsgepflecht innerhalb Zedariens widersprechen dem jedoch. Es ist nicht ersichtlich wie unter Beachtung Ihrer Verwicklung in Ratelon und obwohl die zedarische Regierung mit materieller und technologischer Überlegenheit die eigenen Rebellen in einem Jahrzehnt nicht besiegen hat können, Severanien hier einen Unterschied erwirken könnte.

Mit dem Segen der Götter

Zhanim al-banabi

Wasryan ak-Tir-ak

Hathar-af-Futuna

Milica Urošević

Wasiran ak-Tir-an

Zhanim al-banani

Hathar-af-Futuna

Ehrbare Milica Urošević,

gedenkend unserer Übereinkunft, uns gegenseitig über maritime Operationen zu informieren, soll Sie dieses Schreiben entsprechend in Kenntnis setzen. Die Futunische Hegemonie hat sich dazu entschlossen, die anarchistischen Zustände in der República de San Cristóbal zu beenden, welche mit der Futunischen Hegemonie vertraglich verbunden ist. Zu diesem Zweck wird der Großwesir, Jaavid Gried, am morgigen Tage offiziell die Intervention verkünden.

Die Intervention dient lediglich dem Zweck, die Handlungsfähigkeiten vor Ort wiederherzustellen. Eine dauerhafte Präsenz der Hegemonie über das diplomatische Personal hinaus ist nicht vorgesehen. Sollten sich die Situation nicht zum Besseren wenden lassen, so wird die Hegemonie selbstverständlich die Selbstbestimmung der Bürger vor Ort beachten und den Zusammenbruch hinnehmen. Aber es wäre nicht im Sinne unseres globalen Engagements für Stabilität und Sicherheit, wenn man dies einfach so hinnehmen würde.

Mit dem Segen der Götter

Zhanim al-banabi

Wasryan ak-Tir-ak

Hathar-af-Futuna

Milica Urošević

Wasiran ak-Tir-an

Zhanim al-banani

Hathar-af-Futuna

Ehrbare Milica Urošević,

ich danke Ihnen für Ihr Schreiben und der in diesem geäußerte Zustimmung. Zu unserer größten Freude hat sich der Einsatz als unnötig herausgestellt, da zumindest die Legislative des Ziels wieder zu arbeiten scheint. Entsprechend wurde die Anstrengung ausgesetzt.

Ich würde Ihr Angebot eines Besuchs gerne dazu nutzen, Sie zum Stapellauf des ersten futunischen Flugzeugträgers als dem künftigen Herz der West-Asurik-Flotte nach Harash am kommenden Sonntag einzuladen. Normalerweise ist der Zugang zur Stadt Ausländern streng untersagt. Dort würde ich Ihnen nach dem Stapellauf und entweder vor oder nach den Gesprächen gerne die Altstadt zeigen, die Touristen sonst unzugänglich ist. Anschließend würden Sie und Ihre Delegation im Palast der dreieinhalb Drachen, einer chinopisch inspirierten Residenz, die heutzutage als Pilgerheim dient, unterkommen.

Bitte geben Sie mir kurz Bescheid, ob Ihnen der Termin recht ist. Andernfalls treffen wir uns mit weniger großen Anlässen natürlich gerne in der Gartenstadt Mashin.

Mit dem Segen der Götter

Zhanim al-banabi

Wasryan ak-Tir-ak

Hathar-af-Futuna

Wasiran ak-Tir-an

Zhanim al-banani

Hathar-af-Futuna

Ehrbare Damen und Herren,

die Futunische Hegemonie sieht sich gezwungen, die Zusammenarbeit mit Severanien mit sofortiger Wirkung einzustellen und die Beziehungen zu überdenken. Die einseitige Behandlung von Gesprächsthemen, die Beleidigung futunischer Gastfreundschaft sowie das unangemessene Auftreten bei Einladungen machen diesen Schritt notwendig.

Grundlage ist das Verhalten Ihrer Außenministerin bei der wahrgenommenen Einladung zum Stapellauf des ersten futunischen Flugzeugträgers in Harash. Nicht nur kam die betreffende Delegation überraschend einen Tag zuvor, auch wurden allein severanische Themen besprochen und die Delegation schickte sich an, unmittelbar nach deren Besprechung im Gegensatz zum Inhalt der Einladung und deren Zweck den Besuch auf Floskelverkündung zu begrenzen und abzureisen. Selbstverständlich haben wir dem Wunsch der Delegation, das Land sofort zu verlassen, sofort statt gegeben. Angesichts der Fülle der diplomatischen Verstöße blieben keine Illusionen bezüglich severanischer Absichten zurück.

Unter diesen Umständen werden wir das severanische Engagement in Zedarien auch neu beurteilen müssen. Es kann nach dieser Aktion nicht ausgeschlossen werden, dass es sich dabei nicht um eine der globalen Stabilität angemessen Unternehmung handelt. Vielmehr ist nicht zu erwarten, dass Severanien die nötige Aufmerksamkeit, das Fingerspitzengefühl und vor allem das Gedächtnis besitzt, die Situation angemessen zu bewerten und zu behandeln.

Mit dem Segen der Götter

Zhanim al-banabi

Wasryan ak-Tir-ak

Hathar-af-Futuna