Nach einer kurzfristigen Werbeaktion einiger Studentenbewegungen und Jedinstvo-Mitgliederkollektiven versammeln sich in VinaŠ¡i mehrere Tausend Menschen zu einer spontanen Demonstration zur Unterstützung der regierenden Partei Jedinstvo und des Sozialismus.
Mehrere Intellektuelle und Jedinstvo-Mitglieder halten ihre Reden, darunter auch Bojan BaŠ¡ović:
Genossinnen und Genossen! Kollegen! Liebe Bürger der Sozialistischen Bundesrepublik Severanien!
Die Ereignisse dieser Tage sind keinesfalls das Werk des Severanischen Volkes!
Er wird vom Jubel der Menschen unterbrochen, einige benutzen mitgebrachte Tröten und Pfeifen.
Das Severanische Volk mit all seinen Ethnien und Volksgruppen, mit all seinen Beamten, Arbeitern, Bauern steht hinter der Politik unserer Partei, der Jedinstvo. Selbst wenn sie nicht Mitglieder der Jedinstvo sind oder keine Sympathien für die Jedinstvo empfinden, sie sind gegen den Rückfall Severaniens ins 20. Jahrhundert! Wir wollen keinen faschistisch-monarchistischen Rebellen namens Vukan an unserer Spitze. Wir wollen weiterhin im Sozialismus und unter der Severanischen Flagge leben, die wir damals vor den Klauen der sogenannten Demokratischen Union erfolgreich beschützt haben.
"Spione raus, Spione raus!" schreien einige mitgerissene Genossen und klatschen so laut es geht.
Genau diese Leute, genau diese DU-Leute, sind heute diejenigen, die wollen, dass der Sozialismus in Severanien zusammenbricht, damit sie ihren Einfluss auf unsere Nationen vergrößern können. Die Söhne der Monarchie warten im Exil, im Medianischen Imperium, bereits darauf, dass dieser Vukan in irgendeiner Weise an die Macht kommt, damit sie zurückkehren können. Mit der Jedinstvo wird das NIEMALS passieren!
Als er den Zaren erwähnt, hört man aus allen Ecken des Platzes "Buh!"-Rufe.
Zum Bruder des faschistischen Dreibürgen wird man uns machen! So weit kommt's noch, Genossinnen und Genossen! Jeder, der auf die Straße geht, um den Sozialismus in Severanien zu beenden, ist ein Spion. Ein Spion des Westens! Ein Spion, der sich gegen die Macht der Arbeiter und Bauern engagiert!
Die Menge klatscht.
Faschismus. Das Dreckigste, was man dem Menschen antun kann: Faschismus. Allein Faschismus kann ich aus der Rede Vukans erkennen. Ich zitiere ihn: "Ich lehne Parteien ab!" Ja, und dann gibt dieser Herr bekannt, dass er eine Partei gründet, um die Jedinstvo und die restlichen Parteien zu überwinden.
Bojan wird lauter und zappelt mit Armen und schlägt zwischenzeitlich auch auf das Pult, das mit dem Logo der Jedinstvo geschmückt ist.
Ich sage euch, was dieser verrückte Mann will. Der will alle Parteien abschaffen und seiner Partei die alleinige Macht sichern! Das ist der Weg Severaniens in die Diktatur der Reichen, der Monarchisten, der Zaristen! Das ist die Unterdrückung des einfachen Arbeiters, des Bauers! Wenn das sozialistische Severanien eine Diktatur wäre, gäbe es dann die NAPRED? Hä? Gäbe es die NAPRED? Es gäbe sie nicht.
Die Menge wird histerischer: "Raus! Raus! Raus! Raus!"
Vukan. Ein leerer Mann mit leeren Versprechen. Das derzeitige System des Sozialismus würde uns nicht in die Zukunft führen, sagt er. Warum das so sein soll, sagt er nicht. Was er will, sagt er nicht. Wie Severanien am Ende des Jahres aussehen soll, das sagt er nicht. Eine Sache sagt er: Parteien abschaffen, seine eigene Partei an die Macht bringen!
Das große Severanische Volk wird nicht in diese Falle geraten!
Aber wie werden wir jetzt fortfahren. Ja, Genossinnen und Genossen, diese Antwort ist leicht gegeben. Wer seine Parteien gründen will, soll es tun. Wer andere Parteien als die der Jedinstvo wählen will, tut es schon längst - ohne irgendwelchen Repressalien ausgesetzt zu werden. Wenn ihr mehr Freiheiten wollt, dann bitte, dann bereden wir das Bundesrat, und aber auch nur im Bundesrat. Aber eine Sache werdet nicht erreichen: Ihr werdet den Sozialismus in Severanien nicht beenden können. Die Arbeiter und Bauern dieses Landes sind in der Überzahl, die Jedinstvo wird von jedem, der nur ein bisschen Gefühl für Gerechtigkeit und Solidarität besitzt, unterstützt.
Danke!
Dann wird die Internationale gespielt. Die meisten Anwesenden singen laut mit, danach wird laut geklatscht. Im Laufe des Abends findet in der Hauptstadt noch ein Autokorso statt. Später wird auch bekannt, dass in den restlichen Städten des Landes weitere Kundgebungen der Sozialisten geplant sind.