• Im Folgenden eine Sammlung der verfassten Publikationen!



    ---------------------------------------------------------------------------
    Kaffeeklatsch in Kaysteran: Wahlkampf, Wahlen und die Zeit danach


    Es ist wohl die kaysteranische Seele, der aztheranische Realismus und der harnarische Verstand, dass Kaysteran bis heute keine Wahl gesehen hat, welche nur ansatzweise einen Wahlkampf oder programmatische Streitigkeiten hatte. Die Konsequenzen dafür zeigen sich seit 2002 ein Jahr ein - ein Jahr aus, es ist der Pragramatismus der Politik, der die Ebene außerhalb des Dom im Grunde nie erreicht. Die Auseinandersetzung mit Themengebieten fand schon zu Beginn der neuen Republik fast immer die gleiche Linie: War es Provinzgesetzgebung, Einführung des Kontensystems oder die Anerkennung Vesterans als eigenständiger Staat. So war wohl in die einzige wahre, man muss schon sagen, "Irritation der Tagespolitik" die Gründung des IOK (Anmerkung: Vorgänger der OIK) als Gegenkartenorganisation zum BIK und der UVNO Austritt Kaysterans. Aber diese Irritation war nur im ultralinken Umfeld (durch die Liberal Ökologisch sozialistische Alternative LÖS) aufreibend, egal ob bürgerlich, liberal oder sozialdemokratisch, auch dieser Schritt hatte eine breite Mehrheit.
    Fraglich ist letztlich: Ist das ein Ausdruck von starkem Nationalismus? Oder in Wirklichkeit nur eine Nation von Technokraten, ein "sich natürlich bildendes Kollektiv zur Optimierung der Lebensbedingungen".


    Wahlkampf in Kaysteran hieß daher: A gegen B. Aber A und B hatten sich maximal 24 Stunden um eine Auseinandersetzung gekümmert. Regelmäßig gewannen Kandidaten, welche ohne Programm antraten, auch in jüngster Vergangenheit, denn Konsenspolitik braucht nicht unbedingt feste Leitlinien. Der Kaysteraner als politisches Wesen, der lieber gemeinsam erarbeitet als diskutiert und seine festen Überzeugungen vertritt bis in den Tod - Temperamente wie Mahmoud Kassir, Vjekoslav Brockovic und Davor Sanader seien mal ausgenommen.
    So sind die Wahlen in Kaysteran ebenso keine Herausforderung für Statistiker, eine Bewegung ist innerhalb dieses Systems auch nicht möglich, wenn auch eigentlich vollkommen egal. Die Politik blieb die Gleiche, das Alltagsleben blieb unbeeinflußt.


    Was kommt nach Wahlen in Kaysteran? Hier ist immer stärker sofortige Ruhe zu bemerken, die über Jahre geradezu exponentiell anwuchs. Engagierte Regierungen sah man in den ersten 6 Wochen binnen der letzten 3,5 Jahre keine einzige, denn hier in Kaysteran hat man das System der "Lethargischen Republik" eingeführt. Was hilft da besser als beim Kaffee melancholisch über die guten, alten und aktiveren Zeiten zu tratschen?



    Berban Eklar, Kaffeeklatsch in Kaysteran: Wahlkampf, Wahlen und die Zeit danach, Duranje April 2008


    ---------------------------------------------------------------------------


    Harnar – Das ungeliebte Stiefkind Kaysterans?


    Berban Eklar, Nabil bin Aziz al Abha, Hosni Mubarak, Mahmoud Kassir, Rashid Fayyad und Khaleel bin Abdul Jabaar – bedeutende sowie verdiente Persönlichkeiten in der Geschichte Kaysterans.
    Harnar nimmt zweifelsohne einen außerordentlichen Part in den historischen Entwicklungen der Republikska ein, obwohl es aus einigen Blickwinkeln als drullisches, deplaciertes Relikt angesehen wird.


    Die Beziehungen zwischen Harnar und Zentralkaysteran standen bereits in den Anfängen dieser „Zwangsehe“ unter keinem guten Stern. Die kulturellen und sozialen Disparitäten innerhalb der Bevölkerung machten sich rasch bemerkbar und führten zu einem grundsätzlichen, z.T. unbewussten Dualismus der verschiedenartigen Ethnien in Gesamtkaysteran. Gemeinhin wird Kaysteran als Vielvölkerstaat tituliert, letztendlich ist diese Bezeichnung jedoch irreführend. Neben dem vor allem im Norden und Osten ansässigen kayischen Volk ist bisweilen das harnarische Volk von Bedeutung in der Gesamtbeurteilung der Thematik. Diese zwei Volksstämme bergen weitere Differenzierungen in sich, denn es existieren unter den jeweiligen Volksstämmen weitere Unterschiede. Außerdem ist die geographische Distanz zwischen Kaysteran und Harnar als Faktor für die Isolierung der Völker zu berücksichtigen, wobei die Tragweite dieses Aspektes nicht eindeutig durch historische Forschungen ergründet wurde. Die Tatsache, dass staatspolitische Impulse aus Harnar stammten und gar Harnari die Regierungsverantwortung übernahmen, mag oberflächlich betrachtet die obige These entkräften. Doch lässt sich nicht leugnen, dass nach diesen „goldenen Jahren“ die Bedeutung Harnars im Hinblick auf Gesamtkaysteran erheblich abflaute und ferner erlosch. Die innenpolitischen Spannungen flammen, so lässt sich gegenwärtig feststellen, wieder auf. Verrückt an den Rand der Bedeutungslosigkeit - die Peripherie - zeigen sich separatistische Bewegungen in Harnar sowie Aztheran, letztendlich die Quintessenz der historischen Entwicklung in Kaysteran. Die Zeichen der Zeit wurden von den demokratischen Kräften in Zentralkaysteran erkannt, es wurde die Aussichtslosigkeit Harnars im Verbund Kaysterans konstatiert. Um die prekären Entwicklungen zu beenden, wurde unter der Voraussetzung eines demokratischen Prozesses eine zunehmende Autonomie Harnars in Aussicht gestellt:
    „Ich kann verstehen, wenn die Harnari und Aztheraner mehr Selbstbestimmung verlangen, die neue Selbstverantwortung durch die Verfassungsänderung wird von der Mehrheit des DR getragen, sie ist gut und vernünftig." (Arnost Susly ml.)


    Harnar zusammenfassend als Pulverfass zu bezeichnen, ist vermessen. Nichtsdestotrotz würde ein Fortbestand der „alten Harnarpolitik“, also Stillstand und keine Veränderungen, eine zunehmende Radikalisierung der Massen im besagten Landesteil begünstigen. Es würde ein Nährboden für autoritäre, antidemokratische Regime geschaffen, welche von einem übersteigerten Nationalismus getragen würden. In dieser Hinsicht waren die jüngsten Gedanken, Harnar eine gewisse Unabhängigkeit auf demokratischer Basis einzuräumen, als Maßnahme zur Deeskalierung der Situation angemessen. Weiterhin bleibt eine wirksame und sichere Kontrolle des Transformationsprozesses möglich. In militärhistorischer Betrachtung würde eine von der Eskalation der angespannten Situation ausgehende Gefahr für Gesamtkaysteran zwar nur verschwindend gering sein, dennoch würde eine rigide Haltung in der „Harnarfrage“ auf lange Sicht innenpolitische Unruhe und Instabilität verursachen, insbesondere die resultierenden, wirtschaftlichen Folgen derartiger Szenarien wären unberechenbar.


    Es scheint sich endlich das Denken durchgesetzt zu haben, dass Harnar kein Puzzleteil von Gesamtkaysteran, sondern ein eigenes Puzzle darstellt:
    „Harnar ein Gebilde, das in Kaysteran existiert aber doch nicht vorhanden ist.“ (Rashid Fayyad)
    Harnar stellt einen Fremdkörper in Gesamtkaysteran dar – es ist ein „längst gesunkenes Schiff.“ (Vjekoslav Brockovic)
    Ingesamt betrachtet weist die thematisierte Problematik Zwiespältigkeiten en masse auf, da diverse Partikularinteressen propagiert werden. Zum einen zeigen die demokratischen Parteien in Zentralkaysteran die Bereitschaft, Harnar auf selbstständige Art und Weise Unabhängigkeit zuzubilligen. Zum anderen äußern sich nationale Bewegungen in Harnar, wobei z.T. durch radikale Parolen Skepsis und Argwohn der demokratischen Parteien hervorgerufen wird. Ferner existieren in Zentralkaysteran unwesentliche nationalistische Forderungen, wonach die vor kurzem durchgeführte Verfassungsänderung (u.a. zur Ausweitung der Selbstbestimmung der Harnari/Aztheraner) legitimiert durch Volksabstimmung einer „versteckten Gebietsaufgabe“ (Milan Ristic) gleichen würde.


    Das Blatt lässt sich drehen und wenden – eine pauschale Lösung dieser Frage ist schlichtweg nicht möglich. Es wird sich zeigen müssen, ob die harnarischen/aztheranischen Stämme die eingeräumten Chancen nutzen werden. Die demokratischen Parteien, angestoßen durch die Soca-Regierung, haben das Tor zur Autonomie Harnars geöffnet.



    Petar Spasic, Die Harnar-Frage, Duranje März 2008

  • Der Weg Kaysterans zur Teilrepublik Severaniens


    Der Prozess hin zur Teilrepublik Severaniens, den Kaysteran nunmehr durchlaufen hat, beinhaltet zahlreiche Stationen, die in ihrem Einfluss und ihrer Wirkung verschiedenartig zu beurteilen sind.


    Als Ausgangspunkt dieser Entwicklungen ist insbesondere die fortwährende Lethargie unter der Regierung Susly anzusehen, die ihren Dienst im April 2008 antrat. Rasch erwies sich die Regierung als handlungsunfähig. Das politische Geschehen in Kaysteran kam schlussendlich zum Erliegen und somit wurde der totalitären Militärdiktatur Koretics der Weg zur Machtübernahme geebnet. Ferner ist die manipulierte Wahl des Dom Republikske im Juni 2008 von entscheidender Bedeutung. Allein diese Wahl wurde gemeinhin als letzter Ausweg aus der politischen Krise Kaysterans aufgefasst, diese Hoffnungen wurden jedoch jäh zerstört. Das zuständige Innenministerium äußerte den Verdacht auf massive Unregelmäßigkeiten bei der Auswertung der Wahlergebnisse und es wurde gar eine wiederholte bzw. korrigierte Auszählung der Stimmen vorgenommen und das entsprechende Ergebnis veröffentlicht.


    Nichtsdestotrotz verweigerte der geschäftsführende Präsident Peladic die Einberufung des Dom Republikske. Dieses Verhalten stieß insbesondere bei der Opposition auf massive Kritik, beispielsweise wurde Peladic des sturen Machterhalts bezichtigt und vor allem seine faktische Doppelfunktion als Präsident und Hauspräsident harsch kritisiert. Die Ausrufung des Notstands nach Artikel 18 der Verfassung ermöglichte Peladic vor dem Hintergrund seiner politischen Ämter eine umfassende Fülle an politischer Macht, nicht zuletzt im Hinblick auf die Arbeit des Notstandsrates. Diese Tatsache sollte sich - so muss im Nachhinein konstatiert werden - jedoch nicht beeinträchtigend auf die Arbeit des Notstandsrates auswirken.


    Nach dem Militärputsch Koretics verblieb alleinig der Norden Kaysterans unter der Kontrolle der geschäftsführenden Regierung, sogar die Hauptstadt Duranje sowie die bedeutenden Küstenprovinzen wurden von den totalitären Kräften eingenommen. Zeitgleich verstärkten sich die separatistischen Bewegungen in Harnar und Aztheran, „die im Windschatten der Junta bereits eigene Vorteile [witterten]“ (Katharina Maleva).


    Um den prekären Entwicklungen zu begegnen, fasste der Notstandsrat diverse Beschlüsse:
    Die Milicija sollte kaserniert und unmittelbar der Policija unterstellt sowie Amnestie für kooperative Soldaten der Milicija ausgesprochen werden. Weiterhin wurde die harnarische Volksfront ultimativ aufgefordert, Verhandlungen mit den Putschisten einzustellen und sich der Policija anzuschließen. In dieser Hinsicht wurde eine Eindämmung der voranschreitenden separatistischen Bewegungen in Harnar bzw. Aztheran intendiert.
    Von großer Relevanz ist zudem die Erklärung des Notstandsrates, aus verfassungsrechtlichen Gründen die Präsidentschaftswahlen auszusetzen und bis zu einer Stabilisierung der innenpolitischen Lage abzuwarten.


    Überdies wurde militärischer Beistand aus dem benachbarten Severanien angefordert, um die Kontrolle über das Kernland Kaysterans zurückzugewinnen. Die als OPERACIJA TRAJAN MIR bekannt gewordene militärische Intervention Severaniens sollte letztendlich dem Koretic-Regime ein Ende setzen.
    Neben dieser militärischen Komponente basierte die severanische Operation zudem auf einer politischen Weichenstellung zur Überwindung der Krise in Kaysteran. Die Lösung der politischen Missstände sollte auf der Konferenz von Vranja entwickelt werden. Auf diesem Kongress, an dem die verbliebenden Machtinstitutionen Kaysterans in persona partizipierten, wurde die Zukunft Kaysterans diskutiert.


    Als Quintessenz dieser Beratungen wurde der Plan von Vranja präsentiert, der nach der Wahl einer legitimierten Exekutivgewalt in Kaysteran eine Volksabstimmung hinsichtlich einer Verfassungsänderung vorsah. Weiterhin wurde erstmalig von offizieller Seite der Beitritt Kaysterans als souveräne Teilrepublik zu Severanien propagiert. Außerdem wurde beschlossen, dass sich das Überseegebiet Assakhien als autonome Provinz Severanien anschließt.


    Das Duo Olić (Soca/TAI) / Maleva (KU) kandidierte, sozusagen im Rahmen einer nationalen Allianz, bei der Präsidentschaftswahl im Dezember 2008. Allerdings sollte diese Koalition zunächst keine Unterstützung vom Volk erfahren. Die besagte Wahl war gekennzeichnet durch eine sehr geringe Wahlbeteiligung und brachte nicht die eminent wichtige Mehrheit. Über die Gründe des denkwürdigen Wahlausgangs wurde kontrovers diskutiert. Einige sahen in dem Wahlergebnis den Argwohn breiter Bevölkerungskreise gegenüber Severanien bestätigt, der insbesondere von der einstigen Isolationspolitik der konservativen UK-Regierung gegenüber dem severanischen Bruder herrührt. Andere Stimmen behaupteten, das Volk schiene sich der Lethargie der Regierung Susly angeschlossen zu haben oder aber von den kurzzeitigen Einflüssen der Militärjunta verunsichert worden zu sein.


    Final rafften sich die demokratischen Kräfte in Kaysteran nach diesem Desaster auf und betrieben einen intensiv geführten Wahlkampf. Bei der wiederholten Präsidentschaftswahl im Januar 2009 wurde die Koalition schließlich mit einem überragenden Wahlergebnis belohnt und erhielt faktisch in plebiszitärer Weise den Auftrag zur Eingliederung Kaysterans als souveräne Teilrepublik in das severanische Staatsgefüge.


    Als letzter Schritt des gesamten Prozesses wurde ein Verfassungsreferendum initiiert, dessen Ausgang den Beitritt zu Severanien nunmehr rechtlich vollzog.
    Zusammenfassend wies Präsident Olić ausdrücklich auf die neuen Zukunftsperspektiven hin, die sich durch den Beitritt zu Severanien auftun und betonte zugleich die innere Aufgabe, sich „als starker Part in Severanien“ zu etablieren.



    Petar Spasic, Der Weg Kaysterans zur Teilrepublik Severaniens, Duranje März 2009

  • :applaus:


    Kompliment für diese ausführliche und faktenreiche Schilderung. Ich würde mich freuen, wenn wir gemeinsam mit weiteren interessierten Bürgern eine Geschichtsschreibung Severaniens und der einzelnen Republiken der letzten 10 Jahre vervollständigen könnten.

  • Vielen Dank! :)


    Ich bin gerne dazu bereit, bei einem solchen Vorhaben mitzuwirken. Es lassen sich sicherlich auch Zusammenhänge zwischen den Geschehen in den einzelnen Republiken knüpfen, was die ganze Sache noch interessanter machen würde.

  • Ich kann mich Frau Jović nur anschließen.


    Allerdings schlage ich vor, dass die Administration die Diskussion in einen neuen Thread auslagert, damit man die Publikationen in diesem Thread alle übersichtlich beieinander findet und man nicht erst durch die Seiten blättern muss. :)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!