Beiträge von Draga Markiević

    Während der Rede der Predsednika Severanija hat die Unionspräsidentin weiterhin die Hand ihrer Mutter gehalten. Nun, da diese fertig ist, tritt sie vor und richtet das Wort an die Umstehenden.


    PoСtovane dame i gospodo!


    Frieden. Das ist der aufrichtigste Wunsch, mit dem ich zu diesem Besuch nach Severanien gekommen bin. In das Land meiner Vordahren. In das Land, dass mir viele Jahre Heimat war und ist.


    Frieden. Das geht nicht ohne Versöhnung und Versöhnung nicht ohne Vergebung. Wenn wir hier an dieser Stelle stehen, dann mahnen uns die Toten, dass wir einander vergeben. Dass wir Frieden schließen und halten, damit nicht noch mehr Unschuldige ihr Leben lassen müssen. Im Angesicht dieser Toten bitte ich daher das vesteranische Volk um Vergebung. Als Unionspräsidentin der Demokratichen Union bitte ich das vesteranische Volk um Vergebung für das, was im Namen der Union getan wurde. Ich bitte Sie: Verzeihen Sie denjenigen, die sich schuldig am Tod dieser Menschen gemacht haben. Verzeihen Sie, damit wir es schaffen, die Gräben zu überwinden und den Frieden zu halten.


    Eine Träne läuft über ihr Gesicht, dann nimmt sie ihre Mutter in den Arm.

    Mit ihrer Mutter trifft die Unionspräsidentin an der MKU ein. "Fast alles wie früher", denkt sie sich. Zum Mittagessen wird es in die Mensa gehen. Vorher besucht sie das Historische Seminar, an dem sie studiert hat.

    Auf Einladung der severanischen Präsidentin trifft am Vormittag die Maschine der Unionspräsidentin auf dem Flughafen in Vinasy ein. Unionspräsidentin Markiević hatte im Vorfeld des Besuches verlauten lassen, dass sie den Staatsbesuch im Nachbarland mit der Hoffnung verbindet, dass nach der schwierigen gemeinsamen Vergangenheit und den belasteten Beziehungen zwischen den beiden Nachbarstaaten, nun die Zeit der Aus- und Versöhnung gekommen sei.

    Sehr geehrte Damen und Herren,


    im Rahmen meiner Tätigkeit als freischaffende Historikerin und Probemitglied des Wissenschaftlichen Kollegiums der Unionsstiftung für Kultur, Gesellschaft und Geschichte habe ich die "Blätter für vesteranische Landesgeschichte" als Zeitschrift für die Geschichte des ehemaligen Unionslandes und heutigen Bundeslandes Severaniens begründet. Sie wird in unregelmäßigen Abständen erscheinen und jeweils unterschiedliche Epochen und Ausschnitte der vesteranischen Geschichte beleuchten. Autoren sind gerne gesehen und können sich zwecks Einsendung von Beiträgen (gerne auch Rezensionen) bei mir melden.


    Das erste Heft darf ich Ihnen heute schon ans Herz legen und zur Hand reichen: