Hier vielleicht ein Thread um alte Dinge die man gefunden hat zu dokumentieren:
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Vukovic, Ljubomir
101121
ljubomir.vukovic@gmx.net
Kamahamea-Universität
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Prof. Charles Dowan
Diplomarbeit
Bergerac, den 21.11.2003
Radovan der Große - sein Wirken und die historischen Folgen
1) Vesteran bis 1623
Um Radovan Mihaijlovic (1592-1656), den Mann, der sich aus einfachem Provinzadel
stammend zum „zweiten Staatsgründer“ Vesterans emporschwang, historisch korrekt
einordnen und bewerten zu können, bedarf es zunächst der Betrachtung der damaligen
politischen Verhältnisse auf dem Microbalkan im Allgemeinen und Vesterans in Besonderen:
Seit dem ausgehenden Mittelalter war Vesteran häufig Spielball der benachbarten
Großmächte, v.a. Kyroloniens und des Drullisch-Kayischen Imperium. Im Inneren verfiel die
im 12. Jahrhundert begründete Vormachtstellung Bergeracs zusehends, während die
Regionalfürsten wieder alte Herrschaftsrechte an sich rissen und um Einfluss und Privilegien
stritten. Beide Entwicklungen verstärkten einander und gipfelten im 30jährigen
microbalkanischen Krieg (1538-1568), der hauptsächlich auf vesteranischem Boden
ausgetragen wurde und in dem vesteranische Söldnerheere auf allen Seiten gegeneinander
kämpften. Zurück blieb nach dem Friedensschluss von Vinasy ein verwüstetes Land, das zu
allem Überfluss seine Eigenständigkeit verloren hatte und ein halbes Jahrhundert lang
kyrolonische Besatzungstruppen von seinen kargen Erträgen ernähren musste.
2) Radovans Aufstieg
Erst als Kyrolonien aufgrund eines Krieges gegen Chinopien in den 1620er Jahren seine
Soldateska zurückzog, gewann der Vesteran neuen Handlungsspielraum, jedoch galt es
zunächst eine andere Herausforderung zu bestehen: Nach der Befreiung von
jahrzehntelangem Joch hatten sich während des Sommers 1623 im Süden die Bauern erhoben
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und gegen ihre Feudalherren gewandt, die noch bis vor kurzem dem kaiserlich-kyrolonischen
Regime als willige Vollstrecker gedient hatten. Ohne den Schutz der fremden Besatzer fielen
viele Adelige mitsamt ihren Familien dem Pöbel zum Opfer, unter ihnen auch Großfürst
Miroljub V. Dessen Tod war ein eindeutiges Warnsignal für die Fürsten. Im Angesicht des
drohenden Endes der alten Ordnung unterstellten sie ihre Truppen zum ersten Mal seit einem
Vierteljahrtausend einem gemeinsamen Oberbefehlshaber. Die Wahl fiel auf einen
unbedeutenden Landadeligen aus dem im Hochland gelegenen Brdo, Radovan Mihajlovic.
Seine Führungsqualitäten ließen ihn in den Augen der Soldaten als idealen Herrscher
erscheinen, der man zutraute, die seit Jahrhunderten andauernde „Zeit der Wirren“ endlich zu
beenden. Gestützt auf den Rückhalt im Militär konnte Mihaijlovic es wagen, sich nach der
Einnahme von Vinasy am 29. Dezember 1623 gegen den Widerstand der nordwestlichen
Fürstentümer Bechtograd, Osovac und Prezren zum neuen Großfürsten ausrufen zu lassen.
3) Wirken als Herrscher
Zunächst auf den Osten Vesterans beschränkt, ging Radovan weiter mit harter Hand gegen die
revoltierende Landbevölkerung im Süden vor und besetzte vakante Positionen in der
Verwaltung mit Gefolgsleuten aus seiner Heimat, mit deren Hilfe die Reform des nach wie
vor mittelalterlich geprägten Staatswesens einleitete. Im August 1627 wurden seine
Herrschaftsrechte im „Ugovor u Zarnakuvon“ von allen Adeligen Vesterans offiziell bestätigt.
Wenige Jahre später nutze Radovan eine Schwächephase des ewigen Rivalen Kyrolonien aus
und eroberte dessen westliche Provinz Usitien, die Vesteran bis 1705 tributpflichtig blieb.
Zum Zeichen seiner Gleichrangigkeit mit den Herrschern von Pyron , Drull und Chinopien
nahm er 1631 den Titel „Zar“ an. Radovan erkannte jedoch auch, dass Vesteran nicht stark
genug sein würde, um seine Nachbarn dauerhaft in Schach zu halten. So suchte er einen
Bündnispartner, den er in der aufstrebenden Seemacht Imperia fand. Dem Kaiserreich
schmackhaft machte er die Allianz durch den Zugang für dessen Handelsschiffe zu den Häfen
Vesterans. Kurz vor seinem Tod bekräftigte er die Verbindung 1653 zusätzlich auch familiär,
indem er die Vermählung seiner Enkelin mit einem Sohn des imperianischen Kaisers Adalbert
II. arrangierte. Dass er durch diesen Schritt auch den Untergang des von ihm begründeten
souveränen Vesteran besiegelte , kann man Radovan nicht anlasten, die Spätfolgen waren für
ihn nicht absehbar. Abschließend bleibt festzuhalten, dass er, den man bereits zu Lebzeiten
den Großen nannte, Vesteran aus innerer Zersplitterung und Rückständigkeit zur einigen und
modernen Nation formte, die ohne sein Wirken heute wohl so nicht existieren würde.
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Wortzahl: 601
Ich bestätige hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbst und nur mit den erlaubten
Hilfsmitteln erstellt habe.
Ljubomir Vukovic
Quellen:
„Die Geschichte Vesterans“, Publikation der Republik Vesteran
(http://www.vesteran.org/geschichte.php)
Museum für Geschichte des Freistaats Kyrolonien
(http://www.wiku.staatsregierung.kyrolonien.net/geschichte)
„Geschichte Usitiens“
(http://www.usitien.kyrolonien.net/?view=past)
Quelle: http://letsrock.le.funpic.de/k…/vukovic-dipl-radovan.pdf