Die Präsidentin erreicht mit der Unionspräsidentin einen Friedhof in VinaŠ¡i. Hier begeben sich die beiden Staatsoberhäupter zu einem Denkmal der Gefallenen des vesteranischen Unabhängkeitskampfes. Gemeinsam Mutter und Tochter Markievič einen Kranz nieder, dessen Schleifen in den Nationalfarben Severanien und der Demokratischen Union gehalten sind. Eine Militärkapelle intonisiert einen Trauermarsch und eine Abordnung der Präsidentengarde feuert einen Salut. Die beiden Präsidentinnen halten während der Schweigeminute ihre Hände. Dann ergreift die Predsednika Severanija das Wort.
Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Die Zeit heilt alle Wunden. So sagt ein Sprichwort. Aber jeder von uns, der einen lieben Menschen in den Kämpfen für die vesteranische Unabhängigkeit verloren hat, wird wissen, dass manche Wunden niemals heilen. Es bleiben Narben, die zwar verheilen und verblassen, aber niemals verschwinden. Doch neben die Zeit tritt die Versöhnung. Auch die kann die Narben nicht verschwinden lassen, aber den Schmerz lindern und heilen und den Weg in eine friedliche Zukunft ebnen. Dazu gehört die Vergebung, wie wir sie aus er Bibel kennen, in der es im Vater Unser heißt: "vergib uns unsre Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern". Es ist leicht, um das tägliche Brot zu bitten. Es ist leicht, zu sagen: Dein Name werde geheiligt. Es ist leicht, zu bitten: ‚Führe uns nicht in Versuchung’, aber zu bitten: Vergib mir wie ich auch vergebe meinen Schuldigern!, - das ist schwer. Wer nicht vergibt, der wird von Bitterkeit gefangen genommen. Er ist irgendwann nicht mehr Herr seiner Lage, er wird innerlich aufgefressen und muss das tun, wozu die Bitterkeit ihn anstachelt.
Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger, nach all den Jahren wird es Zeit für Versöhnung. Versöhnung, die Vergebung braucht, um Frieden zu schaffen. Wir sind heute hier an diesem Grabmal, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Zwischen unserer Völkern, Staaten und in der Welt.