• Steigt aus dem Flugzeug. Im Handgepäck ein Teil des Geldes seines "Vereines". Schmutzig wie eh und je. Nimmt seine Sonnenbrille ab.


    "Dobrij Djsen. Ich möchte gerne nach Severanien einreisen, verfüge aber über kein Visum, da Ihr Land zu meinem Heimatland Andro keine diplomatischen Beziehungen unterhält. Könnte ich dennoch eine vorläufige Aufenthaltsberechtigung erhalten?"


    Holt einen androsischen Pass hervor.


    Zitat

    Familija: Gortschakow
    Imena: Jurij
    Otschestwa: Romanytsch


    Data na Raschdanje: 14 Janwar 1931
    Mjasta na Raschadanje: Swrofnitschaiskij Dwor

  • "Bolschoi spaziba."


    Wendet sich noch einmal um.


    "Gilt diese Aufenthaltserlaubnis auch nach mehrmaliger Ein- und Ausreise noch? Ich hatte nämlich vor, häufiger Reisen in das Nachbarland Nowarija zu unternehmen. Jedoch möchte ich meinen ständigen Wohnsitz gerne in der severanischen Bundesrepublik halten, denn ich glaube, mit Ihrer Sprache komme ich doch etwas besser zurecht als mit der Novarischen. Können Sie mir im übrigen sagen, wo ich das nächste nowarische Konsulat finde?"


    Lächelt sehr eigenartig.


    "Ein schönes Land. Ideal für den Lebensabend, nehme ich an. In Andro gibt es durchaus auch Gegenden mit einem freundlichen Klima, aber diese liegen, sofern sie in der Zivilisation liegen und nicht bei den Gelbhäutern, neuerdings im Königreich eines Irren. Ich weiß nicht, ob Sie Iwan Durakywitsch Godunow kennen?"


    Ist der alte Mann betrunken?


    "Eine Schande! Die schöne Korgowija, das Land der goldenen Ähren, in der Hand eines Mannes, der weder die heilige Kirche noch Recht und Gesetz noch irgendwelche Sitten ehrt! Und mehr noch, mein schönes Familiengut wurde einfach abgerissen - ich glaube, für einen Baumarkt einer bergischen Firma! Ein Skandal! Jetzt ist auch noch der Breschnjew tot, was soll aus Andro werden? Glauben Sie, dass ich da noch bleibe, wenn ich es nicht unbedingt muss? Eine große Scheiße ist das. - Ich hoffe, bei Ihnen gibt es keine Vermögenssteuer?"

  • "Jetzt werden Sie mal nicht unverschämt, mein Junge."


    Holt eine Schulfibel aus einem seiner Koffer, die schon viele Leser erlebt haben dürfte, notdürftig mit Paketband ausgebessert ist.


    "Hier, nehmen Sie. Falls Sie androsisch lesen können. In irgendeinem Kapitel steht auch, wie man sich - insbesondere als junger Mensch- Priestern, Lehrern und Kreissekretären gegenüber verhält."

  • Erstens halte ich Androsisch für keine Sprache, sondern bestenfalls für ein gehobenes Gekläff, und zweitens wüßte ich nicht, warum ich ausgerechnet für einem Knubbel aus Haaren und Schweißgeruch wie ihnen Respekt haben sollte.

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