• Der "Wahl-O-Mat" lässt immer mehr nach. Waren viele Fragen auch früher schon unpräzise oder wurde auf einige Themengebiete nur unzureichend eingegangen, wird in der aktuellen Version mit "These 38 von 38" der Vogel abgeschossen:


    Zitat

    „Die Demokratie, die wir in der Bundesrepublik haben, ist die beste Staatsform.“


    Ich finde, dass die BRD eine defekte Demokratie (Exklusive Demokratie, Delegative Demokratie) ist und halte sowohl das eidgenössische als auch das amerikanische Modell für weit überlegen. Konsequenterweise muss ich diese Frage also mit "Stimme nicht zu" beantworten, denn es wurde ja nicht gefragt, ob die Demokratie die beste Staatsform sei (dies würde ich klar bejahen).


    Dank dieser tollen Fragestellung gibt es nach Ansicht dieser bpb-Würste zu diesem Punkt eine Übereinstimmung zwischen der NPD und der MLPD. Wie doof kann man sein?

  • Zitat

    "Ich will kein Nazi sein"


    "Das kann nicht sein. Das darf nicht sein. Ich will kein Nazi sein", schreibt die 20-jährige Sonja Salzburger in einen Erfahrungsbericht für das deutsche Nachrichtenportal Spiegel Online über ihr "Wahl-O-Mat"-Ergebnis. Eigentlich fühlt sie sich der CDU nahe. Doch der virtuelle Fragebogen sagt ganz eindeutig: Die Grünen und die NPD liegen bei ihr auf den vordersten Rängen.


    Tja, so etwas passiert, wenn man bei der Fragestellung auf extreme Positionen verzichtet und viele Thesen zu vereinfacht darstellt. Wer gesellschaftspolitisch eher konservativ (Christliche Werte, hartes Asylrecht, Bundeswehr im Innern) und wirtschaftspolitisch eher progressiv (Atomausstieg, Mindestlohn, Vermögensteuer) ist, landet dank dieses tollen Thesenkatalogs bei der NPD, welche laut "Wahl-O-Mat" eine sozialere und ökologischer ausgerichtete CDU zu sein scheint.


    Zitat

    Ziel solcher Informationsangebote ist es meist, Jungwählern eine erste Orientierung im Wahlkampf-Dschungel zu geben und sie zu motivieren, ihre Stimme abzugeben. Zur 5-Minuten-Entscheidungshilfe sind sie aber nicht geeignet: Die Auswertung der 38 "Wahl-O-Mat"-Thesen soll laut den Machern ausdrücklich keine Wahlempfehlung darstellen.


    Was erwarten diese Clowns denn, wenn nach 38 (!) Thesen am Ende die NPD (statt CDU, ÖDP oder Grünen) vorne steht? Dass Erstwähler sich 12 Parteiprogramme durchlesen? :rolleyes:


    Warum hat man nicht einfach Thesen wie "Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet" und "Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen" aufgenommen? Dann wäre zumindest vermieden, dass irgend jemand Grüne und NPD vorne hat. ;)


    Zum Thema: Der neue Wahlomat – schlecht gemacht und tendenziös

  • Zitat

    Original von Aleksandar Ivanov
    Führst du wieder Selbstgespräche? ;)


    Das ist staatsbürgerliche Hilfestellung, damit die mitlesenden Erstwähler nicht alle auf den Wahl-O-Mat hereinfallen und NPD wählen. Michi reicht. ;)

  • Man kann natürlich auch nicht erwarten das es exakte Positionen wiedergibt. Die NPD hat nun mal in vielen, für sie eher marginale Themen, sehr "populäre" Forderungen, aber ich glaube doch kaum das jemand der sonst zwischen SPD und Grünen schwankt auf einmal aufgrund des Wahl-o-Mats die NPD wählt. Bei denen sollte nun wirklich jeder wissen, wessen Geistes Kind sie sind.


    Ich denke das der Wahl-O-Mat, trotz seiner Mängel, wohl eine gute Hilfe ist aber es gibt natürlich noch sehr viele andere Faktoren die eine Rolle spielen (z.B. das Personal der Partei). Es bleibt natürlich, wie beinahe alle Funktionen im Internet, ein sehr explizites Medium das kaum Nuancen kennt.


    Bei mir war die ÖDP übrigens erster und knapp dahinter die SPD.

    *Früherer kaysteranischer Präsident
    *Medienunternehmer und Großaktionär von ANTENA S
    "*Eigentümer von NK Dinamo Duranje

  • Zitat

    Original von Duro Jurković
    Man kann natürlich auch nicht erwarten das es exakte Positionen wiedergibt. Die NPD hat nun mal in vielen, für sie eher marginale Themen, sehr "populäre" Forderungen, aber ich glaube doch kaum das jemand der sonst zwischen SPD und Grünen schwankt auf einmal aufgrund des Wahl-o-Mats die NPD wählt. Bei denen sollte nun wirklich jeder wissen, wessen Geistes Kind sie sind.


    In Rostock hat die Partei des Oberbürgermeisters Roland Methling „Für Rostock-Pro OB“ zusammen mit der NPD gestimmt, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. So "tabu" sind die Braunen nicht. Ich schließe jedenfalls nicht aus, dass der eine oder andere "bildungsferne" Erstwähler sein Kreuz bei der NPD macht, auch wenn er keine Führerbüste im Wohnzimmer hat.


    Zitat

    Bei mir war die ÖDP übrigens erster und knapp dahinter die SPD.


    Da die kleinen, nicht im Parlament vertretenen Parteien von den Medien weitgehend ignoriert werden (erst durch eine erfolgreiche Klage der ÖDP ist selbige im Wahl-O-Mat vertreten) werden durch eine derart ungenaue Zusammenstellung der Positionen seriöse Klienparteien eher benachteiligt.

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