Beiträge von Vinaški Horizont

    Interview mit Bundespräsidentschaftskandidat Josip Olić

    „Wir brauchen Schnellboote – nicht nur schwere Kreuzer.“


    Horizont: Herr Olić, Sie stehen in der Stichwahl – gegen den Kandidaten der Jedinstvo und ihren Landsmann Tomislav Batić. Was unterscheidet Sie von ihm?


    Olić: Ich glaube, was mich unterscheidet, ist ein tiefes Vertrauen in die Menschen dieses Landes – und die Überzeugung, dass man nicht spalten muss, um geführt zu werden. Ich will keine neue ideologische Mauer errichten. Ich will Türen öffnen: für Dialog, für Ideen, für ein Severanien, das Freiheit mit Verantwortung verbindet.


    Horizont: Was bedeutet Freiheit für Sie konkret?


    Olić: Freiheit bedeutet, dass Menschen mit Ideen nicht sofort gebrandmarkt werden. Dass eine junge Frau mit einem Start-up in Duranje dieselbe politische Wertschätzung erfährt wie ein Werktätiger im Stahlwerk in Veligrad.

    Ich bin überzeugt: Sozialer Frieden und unternehmerische Innovation sind kein Widerspruch. Im Gegenteil – wir brauchen beides. Die Wirtschaft ist kein schwerer Kreuzer, der sich nur langsam bewegt. Wir brauchen auch Schnellboote – Menschen, die Neues wagen, Dinge anders denken, und dabei Arbeitsplätze schaffen.


    Horizont: Und was sagen Sie den Gewerkschaften, die da oft zurückhaltend sind?


    Olić: Ich sage: Die sozialen Rechte unserer Bürgerinnen und Bürger sind nicht verhandelbar. Aber soziale Sicherheit entsteht nicht nur durch Umverteilung – sondern durch Zusammenarbeit. Ich möchte mit den Teilrepubliken reden, wie wir soziale Sicherungssysteme stärken können. Einheitlich, verlässlich, zukunftsfest.


    Horizont: In Ihrem Programm findet sich viel zum Thema Umwelt. Wird das eine zentrale Frage in Ihrer Amtszeit?


    Olić: Es muss. Wir dürfen die Natur nicht weiter als nachrangiges Thema behandeln. Gerade in Aressinien und Pelagonien sehen wir, wie groß der Handlungsdruck ist – von Überflutungen bis zu ausgetrockneten Flussebenen. Und ja, wir haben ein Problem mit Leuten, die Fakten verdrehen, um alte Technologien zu retten – und vor allem ihre eigenen Posten.

    Diese Schwurbler die Teils in in Pelagonien schon in hohen Ämtern waren sind nicht die Freunde der Arbeiter, als die sie sich ausgeben. Sie sind der wahre Feind der Werktätigen, denn sie sichern nicht Arbeitsplätze – sie blockieren Zukunft.


    Horizont: Sie unterstützen den Friedensplan für Zedarien?


    Olić: Grundsätzlich ja. Die Initiative für Frieden in Zedarien ist wichtig und richtig. Aber sie darf nicht einseitig sein. Wir brauchen die Einbeziehung weiterer Kräfte, auch der zivilen Opposition, der lokalen Verwaltungen, der Nachbarstaaten. Ein Frieden ohne breite Basis wird kein dauerhafter Frieden sein.


    Frage: Und international?


    Olić: Severanien hat das Potenzial, mehr zu sein als nur Zuschauer. Wir können Brückenbauer sein, gerade wenn es um die Normalisierung der Beziehungen mit Albernia und Astor geht. Das ist wichtig – nicht nur für uns. Es ist wichtig für den Weltfrieden. Ein Präsident muss nicht überall mitmarschieren. Aber er muss sprechen – auch mit denen, mit denen wir lange geschwiegen haben.


    Horizont: Letzte Frage: Sie sagen oft „Gemeinsam.“ – was heißt das jetzt, wenige Tage vor der Wahl?


    Olić: Es heißt: Nicht nur ich – wir. Nicht Ideologie – Verantwortung. Gemeinsam für die Freiheit. Gemeinsam für Severanien.


    Das Interview führten Radoslav Marić und Marija Radić.

    PROGRES stellt Fragen – Zweifel an Wahlverlauf in Pelagonien

    Vinaši, 27.09.2025
    Nach dem überraschend knappen Ergebnis der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl – mit einer punktgleichen Platzierung von Tomislav Batić (Jedinstvo) und Josip Olić (PROGRES) – hat es erste verhaltene Stimmen aus dem Umfeld von PROGRES gegeben, die auf mögliche Unregelmäßigkeiten im Wahlverlauf hinweisen.


    Konkret geht es um Hinweise aus einzelnen Wahlbezirken in Pelagonien, wo laut Parteiangaben „Abweichungen zwischen registrierten und ausgezählten Stimmen“ festgestellt worden sein sollen. Eine formale Beschwerde wurde bislang nicht eingereicht. Aus dem Parteivorstand hieß es jedoch, man beobachte die Situation sehr genau und prüfe alle Optionen.


    Josip Olić selbst ließ am Abend erklären, man werde „keine leichtfertigen Entscheidungen treffen“, aber das Vertrauen der Bürger in den demokratischen Prozess müsse „über allem stehen“. Man sei nicht bereit, „um jeden Preis zu kandidieren“, so ein weiterer Kontakt aus dem Umfeld der PROGRES. Auch ein Rückzug aus der Stichwahl könnte möglicherweise zur Diskussion stehen.

    Premijer Kovač zurück aus dem Sommerurlaub


    Inzwischen ist der Premijer wieder an seinem Schreibtisch im Regierungsgebäude von Vinaši. Bereits am Vormittag fanden erste Koordinationsgespräche mit Ministern und Beratern statt, unter anderem zur wirtschaftlichen Lage, zur Vorbereitung der kommenden Herbstsitzungen der Bundesversammlung sowie zu anstehenden Gesprächen mit den Nachbarrepubliken Kaysteran und Pelagonien.

    Kovač selbst zeigte sich am Mittwochvormittag gut gelaunt und erholt. „Die frische Luft in Usitien hat gutgetan. Jetzt geht es mit neuer Energie weiter“, sagte er vor Journalisten. Auf die Frage nach seinem größten Fang während des Urlaubs antwortete er mit einem Lächeln: „Ein Hecht. Und vielleicht ein paar neue Ideen.“


    Trotz der offiziellen Sommerpause hatte der Premijer die Amtsgeschäfte nicht vollständig niedergelegt, zwischenzeitlich war er in die Hauptstadt wegen der Zedarienkrise zurückgekehrt.

    Die Rückkehr des Premijers markiert auch politisch einen Neustart: klar ist die Sommerpause ist vorbei, und in Vinaši beginnt der politische Betrieb erneut – mit einem Premijer, der nun wieder ganz in seinem Element ist.

    Sommer in Vinaši – Premijer geht angeln

    Während sich die politische Hauptstadt Vesterans langsam in den Sommermodus versetzt, zieht es Premijer Goran Kovač in die weiten Wälder und klaren Seen des benachbarten Königreichs Usitien. Wie aus Regierungskreisen bestätigt wurde, verbringt der Regierungschef die Haupturlaubszeit in einer abgelegenen Region nahe des Pajar-Sees – fernab von Termindruck, mit Rute, Haken und viel Natur.


    Die Bilder, die am Wochenende durch die sozialen Netzwerke gingen, zeigen Kovač entspannt in olivgrüner Anglerhose, Sonnenbrille und Unterhemd am Wasser sitzend – in der Hand einen prächtigen Hecht, offenbar selbst gefangen. Begleitet wird er von wenigen Vertrauten sowie einem kleinen Team aus dem Büro des Premijers. Sicherheitskräfte halten sich im Hintergrund.


    Kovač, der für seine volksnahe Art bekannt ist, nutzt die Gelegenheit nach eigenen Angaben zur „mentalen Entschlackung“ – wie er es selbst einmal augenzwinkernd nannte. Seit Jahren zieht es ihn in die usitischen Hochlandseen, wo er nach eigenen Worten „die Ruhe findet, die das Regierungsamt so selten erlaubt.“


    Usitien, mit seiner unberührten Natur, und kühlen Nadelwäldern, gilt als beliebtes Sommerziel. Kovač hingegen zeigt sich demonstrativ öffentlich – auch, um Nähe zu demonstrieren: „Ich bin nicht hier, um zu fliehen, sondern um Kraft zu tanken – so wie viele andere Arbeiter und Familien auch.“


    Während der Urlaub offiziell bis Mitte Juli angekündigt ist, bleibt der Premijer über ein mobiles Lagezentrum weiterhin in Kontakt mit dem Kabinett. Regierungssprecherin Ivana Lešić betonte, dass „alle zentralen Abläufe gesichert und koordinierbar“ seien.


    Die Bilder aus Usitien dürften dem Premijer Sympathiepunkte sichern – und auch seine Gegner zeigen sich milde. „Besser er fischt Hechte als nach Stimmen“, kommentierte ein Abgeordneter der Opposition mit einem Lächeln.


    Ob der Premijer in diesem Sommer auch politische Gespräche am Lagerfeuer führt, bleibt offen. Sicher ist jedoch: Ein bisschen Angeln hat in Vesteran noch niemandem geschadet.

    Katistas Untergang: Die Welt blickt auf eine schwindende Insel – Severaniens Stunde der Verantwortung?

    Manuri 4. April 2025 – Die Lage auf der Insel Katista hat sich binnen weniger Tage dramatisch verschärft. Was vor einer Woche noch als geologische Anomalie erschien, hat sich zu einer handfesten Katastrophe ausgewachsen: Große Teile der Südwestküste sind ins Meer gestürzt, Millionen Menschen fliehen, Infrastruktur und Kommunikationssysteme sind teils zusammengebrochen. Katista, ein Unionsland der Demokratischen Union Ratelon, droht in Teilen oder vollständig unbewohnbar zu werden.


    Die Nachbarrepublik Salbor bemüht sich mit aller Kraft um die Versorgung der Geflüchteten, stößt jedoch zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. Notunterkünfte, Brückenübergänge und Hafenanlagen sind überfüllt, improvisierte Camps wachsen täglich. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit wachsender Sorge. Inmitten dieser Krise bleibt Ratelons Regierung handlungsfähig, aber sichtlich überfordert – trotz der Ernennung eines Sonderkoordinators für den Zivilschutz.


    Severanien zwischen Friedensgesprächen und Katastrophenhilfe

    Während sich die Ereignisse überschlagen, stellt sich zunehmend eine Frage: Welche Rolle sollte Severanien spielen? Das Land befindet sich nach einem militärischen Konflikt mit Ratelon in einer sensiblen Phase – die Friedensgespräche in Astor laufen noch, während die severanischen Streitkräfte nach wie vor Teile von Freistein kontrollieren. Offiziell fordert Severanien keine territoriale Revision, sondern Sicherheitsgarantien für seine Nordwestgrenze und eine neue regionale Balance. Doch die Katista-Krise verändert die Ausgangslage.


    Ein humanitäres Handeln – und seine politischen Chancen

    Auf internationale Kooperation, humanitäre Verantwortung und langfristige Stabilität zu setzen, könnte Severanien mit einer aktiven Rolle im Katista-Kontext nicht nur moralisch, sondern auch strategisch punkten.


    Erstens, ein gezieltes Hilfsangebot – etwa die Bereitstellung von medizinischen Kapazitäten, Logistik oder Evakuierungshilfe – wäre ein kraftvolles Signal: Severanien wäre nicht länger der vermeintliche Aggressor, sondern der rationale, verantwortungsvolle Akteur inmitten einer Krise. In einer Welt voller geopolitischer Spannungen wäre das ein Schritt zur Reputationserneuerung – außenpolitisch wie gegenüber der eigenen Bevölkerung.


    Zweitens, eine begrenzte Aufnahme Geflüchteter – vorzugsweise qualifizierter oder integrationsbereiter Gruppen – könnte innenpolitisch demografisch wie ökonomisch sinnvoll sein. Die Aufnahme müsste klar kommuniziert werden: nicht als „Integration ratelonischer Flüchtlingsmassen“, sondern als sozialistische Solidarität im Sinne humanistischer Prinzipien, eingebettet in ein geordnetes Programm.


    Drittens, Severanien könnte sich an der Einrichtung einer internationalen zivilen Schutz- oder Aufbauinitiative beteiligen. Dies böte die Chance, auf internationaler Bühne als Friedensgarant aufzutreten, der nicht auf Expansion, sondern auf Stabilität setzt – eine Haltung, die dem offiziellen Kurs der severanischen Diplomatie entspräche.


    Aber Vorsicht vor Zynismus

    Gleichzeitig muss vor einer rein machtpolitischen Ausnutzung der Katista-Krise gewarnt werden. Ein bewusstes Abwarten mit der Absicht, Ratelons System durch Überforderung weiter zu destabilisieren, wäre nicht nur zynisch, sondern politisch riskant. Ein Zusammenbruch Katistas – ohne geordnete Hilfe – könnte Flüchtlingsströme unkontrollierbar machen, sich auf Freistein und die ganze Region ausweiten. Dies würde auch Severanien treffen, und zwar nicht strategisch vorteilhaft, sondern chaotisch und unberechenbar.

    Bundesreform der wirtschaftlichen Ordnung: Ein Sieg der Opposition gegen Jedinstvo


    Vinasy In einem historischen Schritt wurde in der Bundesversammlung der Sozialistischen Bundesrepublik Severanien das reformierte Gesetz über die vereinigte Arbeit mit absoluter Mehrheit verabschiedet. Die liberale Fraktion PROGRES und der nationalistische Abgeordnete Mihajlov unterstützten die Reform, die wesentliche Elemente des WORK-Gesetzes der Republik Kaysteran integriert. Damit werden künftig detaillierte Rechtsformen wie Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Genossenschaften und Arbeitnehmergenossenschaften bundesweit geregelt – ein entscheidender Impuls für eine moderne, transparente und sozial verantwortliche Wirtschaft.


    Die Neuerungen setzen klare Grenzen für private Unternehmen, die bei Überschreitung einer festgelegten Mitarbeiterzahl verpflichtet sind, sich in kollektive Strukturen umzuwandeln oder eine Lizenzierung zu beantragen, um weiter expandieren zu dürfen. Diese Maßnahmen sollen Monopolbildung verhindern und den Schutz der Arbeitnehmer vor Ausbeutung verstärken. Die Reform soll ein ausgewogenes Verhältnis zwischen privater Initiative und sozialer Verantwortung stärken.


    Bemerkenswert ist, dass diese grundlegende Reform gegen den Willen der regierenden sozialistischen Partei Jedinstvo unter Bundespräsident Trkulja durchgesetzt wurde. Der Beschluss markiert ein deutliches blaues Auge für Trkulja, da sich die Opposition erfolgreich gegen die bisherige Politik durchsetzen konnte. Die Umsetzung dieser reformatorischen Maßnahmen signalisiert eine Annäherung an eine Wirtschaft, in der Fortschritt und soziale Gerechtigkeit Hand in Hand gehen sollen.


    Zudem eröffnet die Neuregelung wieder Möglichkeiten für Investitionen aus der Intesa Cordiale sowie aus dem Ausland – ein Umstand, der nach fast zehn Jahren nahezu stillstehender ausländischer Kapitalflüsse für Severanien von enormer Bedeutung sein könnte. Diese Wiederbelebung des Investitionsklimas verspricht, frischen Wind in die heimische Wirtschaft zu bringen, die Innovationskraft zu stärken und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes nachhaltig zu verbessern.


    Für Severanien bedeutet der Beschluss einen wichtigen Schritt in Richtung einer dynamischeren Wirtschaftsordnung, die den Bedürfnissen aller Bürger gerecht wird und gleichzeitig das Fundament der sozialistischen Werte bewahrt.