Murat K.´s Freundin packt aus: Wir haben sie alle gekauft

Beinahe eine Woche ist die Razzia gegen die “Harnarische Mafia†jetzt alt, doch die Aktion zieht immer weitere Kreise und entwickelt sich zu einem Korruptionsskandal. Nach der Verhaftung des Duranjer Stadtrat Stevan Pandurović (KU) wird nach ein Informationen von RTV Zabava gegen weitere lokale Politiker ermittelt. Schwere Anschuldigungen erhebt nun Marija (echter Name ist der Redaktion bekannt) , die Freundin des erschossenen mutmasslichen Kriminellen Murat K. In einem Exklusiv-Interview mit RTV Zabava tritt sie hiermit zu ersten mal an die Presse.
RTV Zabava: "Marija", erst einmal vielen Dank das sie uns für dieses Interview zur Verfügung stehen. Schildern Sie vielleicht doch erst einmal ihre Beziehung zur sogenannten “Harnarischen Mafiaâ€.
Marija: Ich war die Freundin von Murat, dem jungen Mann der letzte Woche durch die Policija erschossen wurde. Murat war der Verbindungsmann der Harnarer in Duranje. Ich selbst habe mich nie an dem Geschäft beteiligt, aber man spricht natürlich darüber und bekommt viel mit.
RTV Zabava: Diese Woche wurde ein Mitglied des Stadtrats von Duranjeaufgrund von Korruptionsvorwürfen verhaftet. Aus inoffiziellen Quellen lautet es, das es noch mehr Verdächtigte gibt. Was ist an diesen Vorwürfen Ihrer Meinung nach dran?
Marija: Das war bisher nur die Spitze des Eisbergs. Wir haben sie alle gekauft, alle. Im Prinzip sind beinahe alle diese Politiker käuflich, es ist nur eine Frage des Preises. In Harnar ist alles günstiger, da sind es die Politiker natürlich auch. (lacht) Nein, aber normalerweise haben wir erst ein Angebot gemacht, und wenn das klappte haben wir sie erpresst. Genug von denen waren erst schon Kunden bei uns. Und ein Foto mit der Nase in einem Berg Koks oder im Bett mit einer Prostituierten ist meistens nicht so gut für die Chancen wiedergewählt zu werden.
RTV Zabava: Können Sie Namen nennen?
Marija: Kann ich, will ich aber noch nicht. Das ist meine Lebensversicherung. Ich will nämlich eine Kronzeugenregelung, darum mache ich das hier auch. Wenn die Policija mir ein gutes Angebot macht, dann singe ich wie ein Vögelchen. Murat wollte auch mit der Policija kooperieren, darum musste er sterben.
RTV Zabava: Wie meinen Sie das?
Marija: Murat hatte Angst das er bei einer Unabhängigkeit der Autonomen Gebiete zurück nach Harnar musste. Darum hatte er schon Kontakt mit der Policija aufgenommen um auszupacken. Aber jemand konnte da seinen Mund nicht halten und darum ist er “aus Notwehr†erschossen.
RTV Zabava: Sie glauben nicht an die offizielle Version?
Marija: Kein Wort.
RTV Zabava: Wie ging denn Ihren Informationen nach der Handel mit den Drogen vonstatten?
Marija: Das meiste Zeugs wurde in Harnar angebaut und verarbeitet. Da kann man ihn vielen Teilen des Landes relative ungestört operieren. Man bietet so einem Dorfspolizisten einfach sein Jahresgehalt pro Monat und dann hat man keine Scherereien. Meistens haben wir das Zeug dann mit dem Schiff nach Adrina gebracht. Einer unserer Leute hatte einen Obstvertrieb und in so einem Container Orangen kann man auch einige andere Dinge unterbringen. Dann wurde es von dort in die grossen Städte vertrieben. In Duranje gab es wieder Leute aus anderen Ländern vor allem Aressinen, die uns den Kram dann abgekauft haben und über die Grenze brachten.
RTV Zabava: Ist die Organisation den ihrer Meinung nach zerschlagen?
Marija: Nein, da sind sie viel zu gross vor. Die grösste Angst der hohen Tiere ist vielmehr das es zu strengeren Kontrollen zwischen den Autonomen Gebieten und Kaysteran kommt. Das würde das Geschäft natürlich deutlich schwieriger machen. Aber bisher haben sie grösstenteils kleine Fische gepackt. Für die grossen Tiere müssen sie in den Stadträten, Parlamenten und Unternehmerverbänden suchen…
RTV Zabava: Vielen Dank für das Interview.