Ausgabe 1
Im Gespräch mit Pipić
AZ:Guten Tag, Herr Predsjednik. Sie sind seit dem 19.1. genau ein Jahr im Amt. Haben sie gefeiert?
Pipić Guten Tag! Nein, ich habe nur einen kleinen Umtrunk veranstaltet, um meinen langjährigen Mitarbeitern im Büro mal etwas Abwechslung von ihrer harten Arbeit zu verschaffen.
AZ: Das heißt, dieser Tag war für sie nichts besonderes?
Pipić Doch, natürlich. Es ist schon etwas besonderes, wenn man gepflegte 12 Monate ein Amt inne hat, das man seit mindestens sechs Monaten schon loswerden will.
AZ: Das klingt schon etwas zynisch. Heißt das, dass man von einem Präsident Pipić auch nicht mehr allzu viel erwarten muss?
Pipić Nein, bei allem Unmut. Ich opfere mich gerne für mein Land, und nehme zumindest die wichtigen Aufgaben pflichtbewußt wahr. Ob und wann etwas mehr zu erwarten ist, hängt vor allem von meiner Tageslaune ab. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, in Zukunft noch die eine oder andere Aktion zu starten, damit man in Aresinjia zumindest ein paar Lebenszeichen entdecken kann.
AZ: Unlängst haben mehrere Wirtschaftsvertreter gefordert, sie zum Präsidenten auf Lebenszeit zu machen. Mit sämtlichen Vollmachten. Ist das in ihrem Sinne?
Pipić Ja, ich kann nicht sagen, dass mich diese Idee abstößt. Vor allem ist es aber eine Frage des Willens des Volkes, und diesem werde ich mich beugen. Vielleicht aber wäre das eine Option für mein zweijähriges Jubiläum. Dann würde die Feier auch etwas größer ausfallen.
AZ: Wir sind gespannt. Vielen Dank für das Gespräch!
Pipić Ich danke.
Das Interview führte ...